Nach fünf intensiven Wettkampftagen sind die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften Geschichte – und aus Spandauer Sicht fällt die Bilanz beeindruckend aus: Mit 8 Gold-, 7 Silber- und 5 Bronzemedaillen kehren die Wasserfreunde aus dem Becken der Berliner SSE zurück.
Wir blicken in diesem Review ausführlich auf die Höhepunkte der DJM und werfen einen genaueren Blick auf die Leistungen unseres Teams.
Zum zweiten Mal in Folge darf sich Jannis Kube über den Titel des erfolgreichsten männlichen Nachwuchsschwimmers bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften freuen. Nach seinem siebten und letzten Rennen stand fest: Jannis ist auch in diesem Jahr das Maß der Dinge im Jahrgang 2011 – und das, obwohl die Vorbereitung alles andere als optimal verlief.
„Ich war vor der DJM leider krank – und dafür, finde ich, ist es komplett gut gelaufen“, sagte ein sichtbar erleichterter Jannis im Interview mit dem Deutschen Schwimmverband nach seinem letzten Start.
Tatsächlich verlief die Zeit seit dem Trainingslager im April auf Lanzarote alles andere als geradlinig. Zwar konnte sich Jannis Ende April erfolgreich für das European Youth Olympic Festival (EYOF) qualifizieren, doch darauf folgten mehrere Krankheitsphasen, die ihn immer wieder zu Trainingspausen zwangen. Lange war unklar, ob er überhaupt alle geplanten Starts würde wahrnehmen können – das Finale über 200 Meter Freistil musste bereits abgesagt werden. Nach reiflicher Überlegung gemeinsam mit dem Trainerteam entschied sich Jannis jedoch, bei den übrigen Rennen an den Start zu gehen – und das mit großem Erfolg: Am letzten Wettkampftag sicherte er sich drei weitere Titel.
Insgesamt holte Jannis Kube bei den DJM 2025 sieben Jahrgangstitel – über 50, 100 und 200 Meter Rücken, 50 und 100 Meter Schmetterling sowie 50 und 100 Meter Freistil. In all diesen Disziplinen war kein deutscher Schwimmer des Jahrgangs 2011 schneller als der Spandauer Ausnahmesportler.
Für eine der größten Überraschungen der diesjährigen Jahrgangsmeisterschaften sorgte Lukas Steuter: Nachdem der Freiwasserspezialist am Mittwoch über 1500 Meter Freistil noch knapp am Titel vorbeischwamm, triumphierte er am Donnerstag über die 800 Meter – in starken 8:10,18 Minuten.
Das Besondere: Lukas absolvierte beide Rennen bereits am Vormittag und musste damit ohne direkte Konkurrenz im Lauf allein gegen die Uhr antreten – eine mentale Herausforderung, die nicht nur ihm, sondern auch dem gesamten Spandauer Team einiges an Nerven abverlangte. Denn erst die am Nachmittag ausgetragenen schnellsten Zeitläufe brachten Klarheit: Würde Lukas' Leistung für eine Medaille reichen? Die Antwort: Ja – und wie! Am Ende stand sein erster Jahrgangstitel fest.
Für Lukas war dieser Erfolg ein besonderer Moment – nicht zuletzt, weil es sein letzter Jahrgangstitel im Becken bleiben wird. Im kommenden Jahr ist der dann 18-Jährige nur noch bei den Offenen Deutschen Meisterschaften startberechtigt.
Wenn diese DJM eines gezeigt haben, dann, dass bei Julian Petras die Formkurve steil nach oben zeigt. Über fünf seiner sechs gemeldeten Strecken konnte JP – wie er im Trainerteam genannt wird – eine Medaille gewinnen und avancierte damit hinter Jannis Kube zum zweiterfolgreichsten Spandauer Medaillensammler der diesjährigen Meisterschaften.
Seine persönliche Erfolgsbilanz: zwei Bronzemedaillen über 200 und 100 Meter Schmetterling sowie drei Silbermedaillen über 50 Meter Schmetterling, 50 Meter Freistil und 200 Meter Lagen. Besonders bemerkenswert: Bei all seinen Starts stellte Julian neue persönliche Bestzeiten auf – ein klarer Beleg für die Entwicklung des Vierzehnjährigen in der laufenden Saison.
Für echte Spandauer Glanzmomente sorgte er zudem gemeinsam mit Teamkollege Jannis: Über 50 Meter Freistil und 50 Meter Schmetterling gelang dem Duo ein beeindruckendes Doppelpodium – Gold und Silber für die Wasserfreunde im Jahrgang 2011. Mit Leonard Kulessa, der in starker persönlicher Bestzeit das Podest um nur zwei Zehntel verpasste und Fünfter wurde, standen über 50 Meter Freistil sogar drei Sportler der Wasserfreunde Spandau im Finale. Dieses und alle anderen Rennen der Spandauer zum Nachgucken findet ihr online im Livestream des Deutschen Schwimmverbands.
Der Start in die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften verlief für Akram Ammar alles andere als geplant: Über seine Paradedisziplin, die 1500 Meter Freistil, kam der sonst so starke Spandauer Freistilspezialist nicht über Platz sechs hinaus – und musste im Anschluss sogar kurzzeitig medizinisch betreut werden. Die Folge: Die Abmeldung vom Rennen über 800 Meter Freistil am Folgetag.
„Akram ist leider kurz vor den Meisterschaften krank geworden, musste eine Woche mit dem Training aussetzen. Dass so ein Ausfall unmittelbar vor einem Wettkampfhöhepunkt Spuren hinterlässt, ist klar“, erklärte das Trainerteam – nicht ohne Bedauern, denn über die 1500 Meter hatte Akram im Vorjahr noch den Titel gewonnen und wurde über 800 Meter Vizemeister.
Nach einem Tag Wettkampfpause entschied sich der Spandauer dennoch dazu, über die 400 Meter Lagen an den Start zu gehen, um eine verbleibenden Medaillenchance zu nutzen. Und er wurde belohnt: Nach einer überzeugenden Vorlaufleistung steigerte sich Akram im Finale erneut und holte in starken 4:51,08 Minuten mit klarem Vorsprung Silber.
Neben den 2011ern bewiesen auch die 2010er eindrucksvoll ihre Leistungsstärke. Gleich mehrere Athletinnen und Athleten sicherten sich Medaillen und trugen maßgeblich zur positiven Gesamtbilanz des Spandauer Teams bei.
Allen voran Lilly Zastrow: Mit Silber über 400 Meter Freistil sowie Bronze über 800 und 1500 Meter avancierte sie zur erfolgreichsten Spandauer Schwimmerin der DJM. Ihre Teamkollegin Antonia Kenneweg sicherte sich in einem Herzschlagfinale Silber über 100 Meter Rücken und der frisch gebackene JEM-Teilnehmer Yessin Ammar überzeugte mit Bronze über 1500 Meter Freistil und zwei vierten Plätzen über 200 Meter Rücken und 400 Meter Freistil, jeweils in neuer persönlicher Bestzeit.
Dank zahlreicher starker Einzelplatzierungen belegten die Wasserfreunde bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften einen hervorragenden 9. Platz in der Medaillenwertung und den 10. Platz in der diesjährigen AquaFeel-Wertung. Damit knüpft das Team nahtlos an seine starke Bilanz aus dem Vorjahr an.
Doch auch jenseits der Podestplätze präsentierte sich der Spandauer Nachwuchs konstant leistungsstark: Sechs vierte Plätze, zehn weitere Finalplatzierungen unter den Top 8 sowie viele weitere persönliche Bestleistungen verdeutlichen die Qualität, die den Nachwuchs der Wasserfreunde Spandau 04 derzeit auszeichnet.
Und die Saison ist noch nicht vorbei: heute starten in Rostock die Deutschen Freiwassermeisterschaften 2025 – mit den nächsten Chancen auf Edelmetall für das Spandauer Team. Mehr Infos zur DM in Rostock sowie einen Livestream zur Veranstaltung findet ihr hier.