Der DSV-Supercup, dessen Siegestrophäe 1979 vom damaligen Spandauer Wasserballwart Dr. Günter Schwill gestiftet wurde, folgte dem klassischen Modell vieler Sportarten eines zusätzlichen Saisonhöhepunktes in Form des Duell zwischen Meister und Pokalsieger eines Spieljahres. Fielen beide Titel an denselben Verein, übernahm der Pokal-Zweite die Rolle des Herausforderers.
[notification type=”alert-info” close=”false” ]Pressemitteilung Wasserfreunde Spandau 04 vom 06. Oktober 2014:
Deutscher Supercup 2014/2015
11. Oktober 2014, Wasserfreunde Spandau 04 – W98 Waspo Hannover
Spielbeginn: 16 Uhr, Spielort: Sport- u. Lehrschwimmhalle Schöneberg, Sachsendamm 11, 10829 Berlin
[/notification]So war es auch bei den Wasserballern, doch seit dem Beginn der nationalen Spandauer Dominanz im Jahre 1979 gab es während dieser ersten Phase bis 1985 für die Berliner Widersacher nur wenig zu lachen. In den 21 nationalen Championaten (Meisterschaft, Pokal, Supercup) jener Zeit ließen die Berliner kein einziges Mal Rivalen den Vortritt. Aus heutiger Sicht haben sie nach inzwischen 77 gewonnenen Titeln (4 EC-Meistercup- und zwei Europäische Supercup-Siege inklusive) in den genannten nationalen Konkurrenzen die beste Quote in der Meisterschaft mit 33 Erfolgen seit 1979, gefolgt von zehn Gewinnen in zwölf Supercups und 28 Pokalsiegen in 36 Jahren.
Der Supercup, bei dem um eine Bronzenachbildung der antiken Statue „Der Jüngling von Marathon“ von Praxiteles gekämpft wird, hat bisher zwei Lebensabschnitte erlebt, zwischen und nach denen er nicht ausgetragen wurde. Nach dem Spandauer Siegabo von 1979 bis 1985 ruhte der Wettbewerb bis zur zweiten Etappe von 1997 bis 2001, während der Berlin dreimal (1997, 1999, 2001) und Waspo Hannover zweimal (1998 – u.a. 7:5 in Berlin) gewann. Insgesamt siebenmal fand das Finale in Berlin, dreimal in Hannover, je einmal in Paderborn und Hannover statt.
Nun feiert der Supercup in der Schwimmhalle Schöneberg hoffentlich eine fröhliche Wiederauferstehung. Dass es der 13. Wettbewerb in der numerische Zählung sein wird, sollte ebenso wie die 13 Jahre Pause seit 2001 kein negatives Omen sein, nachdem zuletzt der Versuch der Supercup-Renaissance mit dem Vergleich zwischen Double-Sieger 2013 ASC Duisburg und dem Doppel-Zweiten Spandau an unüberbrückbaren Differenzen und Vorbehalten vornehmlich auf der Duisburger Seite gescheitert war.
Das jetzige Duell zwischen Spandau und Hannover verspricht in mehrfacher Hinsicht spannend zu werden. Zum einen sind die Niedersachsen nach ihrem Auftritt in der 1. Qualifikationsrunde zur Champions League schon einigermaßen eingespielt und haben sich personell weiter verstärkt. In den Reihen von Waspo spielen nunmehr 5 ehemalig Spandauer Spieler, (Kong, Bukowski, Kleine, Bolovic, Schlotterbeck). Nach dem Abgang mehrerer Leistungsträger beim Spandauer Dauerrivalen Duisburg hat Waspo in dieser Saison den Anspruch, der erste Herausforderer des Serienmeisters zu werden.
Die Wasserfreunde sind noch dabei, sich zu sortieren, ihren Rhythmus zu finden, die beste Chemie zwischen teilumformiertem Team und dem ebenfalls neuen Coach Petar Kovacevic, dem 37-jährigen Montenegriner mit französischem Pass, herzustellen. Dass dabei schon ein Fortschritt, aber logischerweise noch kein optimaler Zustand erreicht wurde, bewies der internationale Test beim „Trofeo del Cilento“ nahe Neapel vom 18. bis zum 21. September. Zwei Siege und zwei knappe Niederlagen im Sechser-Turnier mit starker italienischer und französischer Konkurrenz reichten am Ende zu Rang vier.
Wichtiger als der Platz waren für Kovacevic aber die trotz einiger Verletzungsausfälle spielerisch ansprechenden Leistungen. „Darauf können wir aufbauen. Wir müssen uns weiter steigern, aber der Anfang macht Hoffnung“, so der Coach.