Dieses zweite Heimspiel der Wasserfreunde Spandau 04 nach dem Supercup-Erfolg gegen W 98 Waspo Hannover (10:9) war ihr erstes Pflichtmatch dieser Bundesligasaison. Am Samstag empfingen die Beriner Bayer 08 Uerdingen, einen unbequemen Kontrahenten, der auch nach Verjüngung sowie einigen personellen Veränderungen noch auf der Suche nach einer konkurrenzfähigen Form ist. So wurde diese Pflichtaufgabe für den Gastgeber in der Schöneberger Schwimmhalle zu einer klaren Angelegenheit. Ein starkes Viertel reichte, das 7:0 im zweiten Abschnitt stellte die Weichen für das überlegene 21:9 (6:3,7:0,4:3,4:3) Ergebnis. Dieser Sieg hat nicht viel Aussagekraft, wie auch Kapitän Marko Stamm im Gespräch danach bilanzierte:
War das 21:9 eine gelungene Rehabilitation für die 4:6-Niederlage in Duisburg vor Wochenfrist?
Der Sieg war Pflicht, gegen eine Mannschaft mit dem aktuellen Potenzial von Uerdingen erst recht. Da kann man sich nicht auf die Schulter klopfen und sagen, alles wieder gut. Zumindest teilweise haben wir gezeigt, dass wir aus der Niederlage gelernt haben.
Inwiefern?
Wir haben unter der Woche hart trainiert, vor allem Überzahl. Das haben wir gegen Uerdingen einigermaßen umgesetzt. Auch, dass es mit der zweiten Sieben im Becken keinen Einbruch gab, war gut. Aber wir können noch wesentlich besser spielen. Und wir müssen es auch, wenn wir in der Saison bestehen wollen. Da ist noch viel Luft nach oben. Das gilt für alle Komponenten, momentan in erster Linie für die Defensive.
Auch für die Einstellung?
Na klar. Da muss Leidenschaft, Kampf und Biss her. Bei ASC Duisburg kann man sich diesbezüglich einiges abschauen. Obwohl sie personell ein paar Sorgen haben, sind sie gegen Spandau immer voll da. Bei uns habe ich schon auf der Hinfahrt im Zug gemerkt, dass das einige bereits im Kopf als „gewonnen“ abgehakt hatten. Der Sieg für Duisburg war verdient.
Am 29. November startet Spandau daheim gegen Jug Dubrovnik in die Champions League. Freuen Sie sich darauf?
Ich wäre kein guter Sportler, wenn nicht. International im höchsten Vereinswettbewerb zu spielen ist doch eine herrliche Herausforderung. Bis dahin müssen wir aber gut arbeiten, noch ein paar Schritte vorwärts machen. Vom ersten Spiel hängt viel ab, denn wir wollen am Ende unter den Top 3 der Sechser-Gruppe sein und das Final Six der Champions League in Barcelona erreichen.
Ein sehr anspruchsvolles Ziel …
Stimmt, das wird alles andere als einfach. Aber einfach wäre ja langweilig. Wir wollen auch international endlich einmal wieder etwas reißen. Und ich habe vor, meinen Teil dazu beizutragen.
Fünf Tore gegen Uerdingen, aber nicht beim Weltliga-Auftakt der Auswahl in Russland dabei. Warum?
Weil es die DHL geschafft hat, meinen per Express versandten Pass, der für das Visum gebraucht wurde, zehn Tage durch die Lande zu schicken, ehe er ankam. Da war es dann zu spät. Von der Form her hätte es sicher gereicht, obwohl ich nach längerer Erkrankung und drei Wochen Antibiotika erst eine Woche wieder im vollen Training bin. Insofern habe auch ich noch Luft nach oben und bin nicht bei 100 Prozent. Das hebe ich mir für die Höhepunkte mit 04 auf.
Das Gespräch führte Klaus Weise.
[notification type=”alert-info” close=”false” ]Deutsche Wasserball-Liga (DWL), 2014/2015, 3. Spieltag
Wasserfreunde Spandau 04 – SV Bayer Uerdingen 08: 21:9 (6:3, 7:0, 4:3, 4:3)
Torschützen: M. Stamm 5, Restovic 4, Mateo Cuk, M. Oeler 3, T. Donner 2, Heisch, P. Markovic, P. Gottfried, E. Miers 1
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