Ein ambitionierter Beginn führte trotz russischer 0:1 Führung schnell zu einer beherzten Reaktion des deutschen Teams und einer 2:1 Führung durch einen schönen Konter des Spandauers Marin Restovic.
In dieser Phase hatte Dennis Eidner (ASC Duisburg) Pech mit einem Schuss an die Unterlatte der das 3:1 für Deutschland bedeutet hätte.
Dieser gute Anfang sollte sich jedoch als deutsches Strohfeuer erweisen!
Das deutsche Trainerduo hat mit einem nicht leistungsbedingt erklärbaren Torwartwechsel nach den ersten 3 Turnierspielen überrascht.
Der heute überforderte Moritz Schenkel stand für den erfahreneren Roger Kong von Anfang an im Tor und wurde, ohne bisherige Spielpraxis auf diesem Turnier, gleich kalt erwischt .
Er bekam keine Hand an den Ball, so dass die Russen fast mühelos zu ihren ersten Toren kamen.
Als Trainer Patrick Weissinger dann reagierte und den Torwart wieder wechselte war das deutsche Anfangsfeuer schon im Keim erstickt und man rannte einem 3:5 Rückstand hinterher.
Die Mannschaft hat sich davon mental nicht mehr erholt und nun auch im Angriff keine Akzente mehr setzen können.
Sie wirkte jetzt völlig indisponiert,und ohne Impulse.
Hier fehlte dann das notwendige Aufbäumen, was einem wirklich unspektakulären russischem Team heute den Sieg mit 9:6 einfach machte.
Es war lange nicht mehr so einfach wie heute, gegen diese Russen wieder einmal eine Top 8 Platzierung zu erreichen und sich so in der erweiterten Weltspitze zurück zu melden.
Heute wurde außerdem das WM Ticket 2017 und die direkte EM Qualifikation für 2018 verspielt.
Die Höchststrafe folgt gleich auf dem Fuße, denn jetzt muss das Team Charakter zeigen und schon morgen früh um 11 Uhr, nach nur 12 Stunden Pause, gegen ausgeruhte Slovaken ran.
Hier geht es um die Wahrung der Chance auf einen der letzten Startplätze für das Olympiaqualifikationsturnier Anfang April, bei dem dann die letzten 4 Tickets für Rio vergeben werden.
Jetzt braucht das Team einen positiven Ruck und endlich Normalform, die bisher leider auf diesem Turnier nicht erreicht wurde.
Die noch mögliche Teilnahme an Olympia in Rio muss eigentlich Motivation genug sein, um an die Leistungen von vor einer Woche beim letzten Vorbereitungsturnier in Dubrovnik anzuknüpfen.
Hier wurde innerhalb von 5 Stunden an einem Tag gegen den amtierenden Olympiasieger Kroatien und den Weltligadritten Brasilien gewonnen.
Das Team kann es also, es muss nur ins Wasser gebracht werden.