Von Spandau 04’s letzter Chance in der laufenden Champions League war an den vergangenen der bislang acht Spieltage der Champions League-Hauptrunde der Gruppe B schon wiederholt die Rede. Nun findet das Ganze in Runde 9 eine erneute Auflage, wenn die Berliner als Sechster (mit 7 Punkten) des Oktetts am Dienstag in der heimischen Schwimmhalle Schöneberg (19 Uhr) den Überraschung-Zweiten CN Marseille (21 Punkte) empfangen.
CN Marseille hat von seinen acht Partien bislang sieben gewonnen und nur gegen Pro Recco Genua verloren, mit dem die Franzosen, die gegen Dubrovnik patzten, gleichauf an der Spitze liegen. Damit dürfte ihnen das Ticket im Final 8 Anfang Juni in Belgrad so gut wie sicher sein, dass die 4 Erst platzierten Teams der Hauptrunde nach 14 Spieltagen buchen. Dass ein Verein aus Frankreich, dessen Klubs jahrzehntelang allenfalls als kontinental mittelklassig galten, an Europas Spitze mitmischt, ist vor allem der personellen Einkaufspolitik der CN-Verantwortlichen zu danken. Schon in der Vorsaison war Marseille beim Final 8 vertreten. Ein halbes Dutzend der Stammspieler kommt aus Ex-Jugoslawien (Spaic, Prlainovic, Lazovic, Cuckovic, Vukicevic, Kapitän Igor Kovacevic), der Rest ist französische Auswahlspitze. Das zeitigt Wirkung, das Duell in der Hinrunde gewann CN gegen Spandau zwei Tage vor Weihnachten deutlich mit 12:7.
In der Auseinandersetzung am Dienstag ist Marseille in Berlin mithin klarer Favorit – ohne Wenn und Aber. Dass Spandau aber auch gegen die „Großen“ des Metiers durchaus auf Augenhöhe agieren kann, bewiesen die Wasserfreunde jüngst im Heimmatch gegen OSC Budapest, als die offensiv und aktiv geführte erst sieben Sekunden vor Schluss mit 11:12 unglücklich verloren ging. „Daran anzuknüpfen und am Ende den Sack zumachen, das muss unser Ziel sein“, sagt 04-Coach Petar Kovacevic.