Am fünften und abschließenden Spieltag der Champions-League-Hauptrundengruppe B haben die Wasserfreunde Spandau 04 im heimischen Becken der Schöneberger Schwimmhalle endlich die ersten Punkte in Europas Vereins-Königswettbewerb gewonnen. Gegen Partizan Belgrad holten sich die Berliner durch ein verdientes 8:6 drei Punkte und zogen nunmehr mit der 1:4-Siegbilanz der Serben sowie der Türken von Galatasaray Istanbul gleich.
Die Konstellation innerhalb der Gruppe hat sich allerdings nicht grundsätzlich geändert, denn das Führungstrio mit Primorje Rijeka, Jug Dubrovnik (beide Kroatien) und Szolnok (Ungarn) ist mit jeweils 12 Punkten mit einem so großen Abstand voraus, dass die Entscheidung über die drei ersten Ränge, die den Einzug ins Final Six der Champions League Ende Mai in Barcelona garantiert, bereits vor Beginn der fünf Rückrundenpartien gefallen scheint.
Spandau 04 erschien im Duell mit dem CL-Sieger früherer Jahre zunächst etwas müde im Gegensatz zu Partizans jungem Team, das hauptsächlich mit Spielern aus 90er Geburtsjahrgängen antrat, die einen hoch motivierten Start hinlegten. Somit waren die Gäste in der anfangs keineswegs hochklassigen Partie gefährlicher und effektiver. Nach und nach aber fanden die Wasserfreunde über den Kampf zum Spiel, wobei Torwart Laszlo Baksa und Center Mateo Cuk die Zeichen setzten. Baksa entzauberte die Partizan-Talente mit tollen Paraden. Marko Stamm zeigte gegen den serbischen Kapitän Dusan Mandic, der bei der LEN-Wahl von Europas besten Spielern auf Platz 5 gelandet war, eine anspruchsvolle Leistung in der Verteidigung.
Mateo Cuk ließ seine gerade auskurierte Verletzung kaum erahnen, bezwang Belgrads 37-jährige Torwart-Legende Slobodan Soro, der schon alles gewonnen hat, was es in der Wasserballwelt zu gewinnen gibt, gleich viermal. Die weiteren Berliner Tore gingen auf das Konto von Martin Famera (2), Erik Miers und Moritz Oeler (1).
Auch Abwehrchef Martin Famera, dessen Einsatz aufgrund eines möglichen Sehnenanrisses im linken Oberarm noch am Mittwochmorgen fraglich war, konnte erfolgreich ins Geschehen eingreifen und bildete einen wichtigen Faktor zum Gewinn des Spiels.
Schon am 4. März ist Partizan Belgrad, dann allerdings auswärts, erneut Gegner der Spandauer – dann beim Auftakt der Rückrunde. „Der schwer erkämpfte Erfolg sollte dafür Mut gemacht haben, um endlich auch einmal auswärts zu punkten“, resümierte Manager Peter Röhle. „Wir haben auf jeden Fall noch Luft nach oben.“