Obwohl der Wasserball-Rekordmeister Spandau 04 am Samstag auch am 8. Spieltag der Champions League-Hauptrunde (Gruppe A) im Heimspiel gegen Schlusslicht VK Jadran Herceg Novi (Montenegro) mit dem 9:9 Unentschieden erneut den ersten Sieg im laufenden Wettbewerb verpasste, wertet Manager Peter Röhle das Resultat dennoch „angesichts der Umstände“ als Erfolg.
Eine Woche nach der verpassten Rio-Qualifikation der DSV-Auswahl, an der sieben Spandauer beteiligt waren, sei der Verein „in einer superschwierigen Situation“ gewesen, so Röhle. Mit Blick auf das Turnier in Triest (Italien) seien die Interessen des eigenen Klubs zurückgestellt worden. Seit Mitte Dezember hätten die Wasserfreunde insgesamt nur 19 gemeinsame Trainingseinheiten absolvieren können, und „Das ist gar nichts“. Hinzu käme die Frustration der Spieler, Fans und Vereinsangehörigen nach den Misserfolgen bei der EM in Belgrad und in Triest. Mehrere Spieler erleben die verpasste Olympiateilnahme (Rio 2016) bereits zum zweiten Mal (London 2012). Für einige Spieler ist ihr Olympiatraum nun endgültig zerstört. „Das bedeutet acht Jahre harten Einsatz und Ausrichtung der persönlichen Lebensperspektive auf dieses große Ziel“, sagt Röhle.
Eine gewisse mentale und körperliche Müdigkeit sei anschließend verständlich und auch unvermeidbar, „so sehr man sich auch darauf einschwört, sie nicht zuzulassen und die anstehenden sportlichen Aufgaben anzugehen“. Entsprechend habe die Partie begonnen: „Obwohl der Kopf nicht frei war, wollten wir unbedingt beweisen, dass wir auch unter diesen schwierigen Bedingungen Wasserball spielen können.“ Eine Niederlage hätte eventuell bedeutet, „vor den anstehenden Höhepunkten mit Pokal-Final-Four und Meisterschaft-Playoff in einen Strudel gezogen zu werden, der womöglich die nationalen Titelgewinne hätte gefährden können“. Insofern sei es von „extremer Wichtigkeit“ gewesen, sich aus dem Herceg Novi-Match aufrecht und mit verdientem Selbstvertrauen zu verabschieden. „Als beim 6:9 fast schon alles vorbei schien, haben die Jungs Charakter bewiesen“, wobei in der Schlussphase des Spiels vor allem Kapitän Marko Stamm Mehdi, Marzouki und Keeper Laszlo Baksa Leader-Rollen übernahmen. Somit ist das Remis gegen die Montenegriner, die mit ihrem dritten Unentschieden auf dem letzten Platz hinter Spandau blieben, ein Erfolg gewesen.
Champions – League 2015/2016
Spiel 8 in Berlin
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Spielergebnis:
Wasserfreunde Spandau 04 – VK Jadran Herceg Novi: 9:9 (1:4, 2:4, 2:3, 3:4)
Torschützen: Mehdi Marzouki 4, Mateo Čuk 3, Christian Schlanstedt , Marko Stamm 1