Am Dienstagabend trafen sich die beiden rivalisierenden Teams, die Wasserfreunde Spandau 04 und Herausforderer Waspo 98 Hannover, vor Corona bedingt limitierter nur 102 Zuschauern.
Das Ende des als „Entscheidungsspiel“ über Platz 1 der Setzliste für das Halbfinale firmierenden Matches war mit den letzten vier Begegnungen vergleichbar. Denn sowohl im Best-of-Five-Finale um die Meisterschaft 2018/2019 als auch im Spiel in der im März unterbrochenen Bundesliga-Saison gewannen die Spandauer und ließen damit trotz zum Teil enger Spiele eine Ahnung früherer Dominanz aufkommen.
Das war auch diesmal so, denn in der Partie, in der laut 04-Kapitän Marko Stamm, der nach eigenem Bekunden erst nach anderthalb Vierteln „richtig in das Match kam“, war auf beiden Seiten die fast halbjährliche Corona-Pause in der hohen Fehlerquote und den Mängeln im Spielaufbau, der Chancenverwertung und mit zunehmender Spieldauer schwindender Konzentration und Kondition zu spüren. Andererseits aber gab es auch eine Reihe von Szenen, die zeigten, dass hier keine Wasserball-Anfänger, sondern Könner ihres Fachs agierten. Spandau hatte die Spielkontrolle klar in den Händen, machte aus dem knappen 3:2 nach dem Startviertel ein 7:4 zur Halbzeit und danach im dritten Abschnitt gleich mehrfach Vier-Tore-Führungen (8:4, 9:5, 11:7). Hier fiel besonders der vierfache Torschütze Stefan Pjesivac auf.
„Wir hätten das nur ganz ruhig nach Haus spielen müssen“, sagte Marko Stamm. „Stattdessen haben wir sie noch einmal zurückkommen lassen, und anderthalb Minuten vor Schluss stand es plötzlich nur noch 11:10 aus unserer Sicht“, zog der Kapitän Bilanz, der „genügend Lernstoff für die kommenden Begegnungen“ entdeckte. 23 Sekunden vor Ultimo hatte er selbst mit einem Gewaltwurf aus der Distanz allen Waspo-Hoffnungen auf eine kaum noch für möglich gehaltene „Wende“ ein Ende gemacht und die Partie entschieden.
Die nächsten Auftritte der Mannschaft von Trainer Petar Kovacevic stehen schon unmittelbar bevor. Am Wochenende – Freitag auswärts, Sonntag daheim in Schöneberg – sind die beiden Halbfinalspiele gegen den OSC Potsdam zu absolvieren. Der OSC hat sich am Wochenende beim Viertelfinal-Viererturniers mit dem zweiten Rang hinter den White Sharks Hannover einen der beiden Qualiplätze für die Vorschlussrunde gesichert. Am Dienstag waren die OSC-Vertreter aufmerksame Beobachter des Spandauer Re-Starts in die Saison, um zu entdecken, wo es vielleicht doch Schwachstellen des Favoriten gibt, die ihn ins Wackeln bringen können. Die Vorsaison kann dabei kein Maßstab sein. Auch damals trafen sich die beiden Teams im nach Best-of-Three-Modus gespielten Halbfinale. Spandau landete mit 12:9 (auswärts), 18:5 und 21:5 drei klare Siege.
Wasserfreunde Spandau 04 – Waspo 98 Hannover
12:10 (3:2,4:2,4:3,1:3)
Torschützen: Spandau – Pjesivac 4, Jüngling 3, Stamm 2, Cagalj, Deudovic und Strelezkij je 1; Waspo – Nagaev 4, Schütze 2, Real, D. Brguljan, M. Brguljan und Tobias Preuß je 1
Sonntag, 30. August 2020
Wasserfreunde Spandau 04 – OSC Potsdam
Spielbeginn: 14:00 Uhr
Spielort: Sport- und Lehrschwimmhalle Schöneberg, Sachsendamm 11, 10829 Berlin
Freitag, 28. August 2020
OSC Potsdam – Wasserfreunde Spandau 04
Spielbeginn: 20:30 Uhr
Spielort: Sportbad „blu“, Brauhausberg 1, 14473 Potsdam
Wasserfreunde Spandau 04
Sportliche Leitung
Peter Röhle