Frei nach Generalfeldmarschall Blücher – getrennt marschieren, vereint schlagen – fand die Anreise des Gebirgswanderteams der Dritten statt. Dirk Enge, Dirk Müller und Axel Baehr reisten per PKW von Berlin und Christian Bartz per Zug aus Hamburg nach Oberstdorf (814 m) an. Der Mindelheimer Klettersteig war unser Ziel.
Begonnen hat die Klettertour mit Dauerregen, aber dann brach das gute Wetter aus und wir begaben uns auf den gut 1250 Höhenmeter umfassenden Anstieg zur Fiderepasshütte (2070 m). Hier wurde Flüssigkeit nachgefüllt, hervorragend gegessen, ein Teil der Schankstube annektiert (Foto) und im Bettenlager mit über 30 weiteren Bergwanderern genächtigt.
Eine tolle Nacht mit Dauerschnarchern, einem vom Hochbett fallenden gut Betankten und einer Luft zum Schneiden, da es nur ein kleines Fenster gab. Vorher haben wir aber die tolle Aussicht auf den Mindelheimer Klettersteig genossen und zwar so intensiv, dass Axel lieber auf die Umrundungstour wollte, als über den Steig.
Am nächsten Tag ging es um 8.00 Uhr gleich in die Vollen. Gut 300 Höhenmeter mussten steil bergauf bewältigt werden, um an den Einstieg zum Klettersteig zu gelangen. Dieser war gut besucht, so dass unsere Bezwinger gute fünf Stunden brauchten, um die Mindelheimer Hütte zu erreichen. Zwischendurch wurde natürlich wieder das 04-Banner auf dem Gipfel „gehisst“.
Der Ablauf auf der Hütte war ähnlich. Wir setzten unseren „Mensch ärgere dich nicht-Wettkampf“ fort, hatten diesmal anstelle eines „Aus-dem-Bettfallers“ einen „Im-Schlafsprecher“ und nur sechs Mitschläfer bei großem, geöffneten Fenster. Erwähnenswert ist vielleicht noch der super Service auf der Hütte. Defekte Bergstiefel (beide Hacken lose) wurden bis 20.00 Uhr durch neue aus dem Tal per pedes ersetzt und dies für nur 30 Euro Aufschlag!
Unser vorletzter Tag im Gebirge hatte wieder interessante Eindrücke parat. Zuerst sind wir einem Mountainbiker begegnet. Der sein Fahrrad einen nur gut 50 cm breiten Pfad hinauf schob/trug, in der Hoffnung, irgendwo durcheine schnelle Abfahrt entschädigt zu werden. Verrückt, was es so für Vorlieben gibt. Nach gut 500 Höhenmetern näherten wir uns über verschlungene Pfade, klammartige Einschnitte und einem kleinen Schneefeld (unsere Gletscherüberquerung) der Enzianhütte, einer privaten Hütte mit viel Komfort. Vergessen war das Bettenlager, denn wir hatten ein Zimmer mit zwei Doppelbetten! Duschen konnten wir in der Sauna, gleich neben dem Whirlpool, bevor wir in den hütteneigenen Badesee“ stiegen, den wir uns aber mit einem ca. 30 cm langen Saibling teilen mussten. Abends gab es einen tollen Sonnenuntergang, ein funkenstiebendes Lagerfeuer sowie eine kleine Lasershow, bevor die Gitarre ausgepackt und allgemein bekanntes Liedgut verbreitet wurde.
Leider folgte nun unser letzter Tag auf dem Berg und es ging nur noch ca. 1000 Höhenmeter hinunter, aber dies bei schönstem Sonnenschein. Abends schloss sich dann der Kreis wieder, denn es goss in Strömen.
Eine ereignisreiche Viertagetour in den Bergen ohne Blasenpflaster, Wassermangel und Hitzerekorden ist vorbei, aber der Blick geht nach vorn, ins nächste Jahr, denn dann ruft er wieder, der Berg!