In den zurückliegenden Herbstferien haben wir in Zusammenarbeit mit unserem Partner Gewobag und unserer Olympiateilnehmerin Yusra Mardini insgesamt vier Schwimmkurse durchgeführt. Die Gewobag hat 30 Kinder aus ihren Familienunterkünften eingeladen bei uns schwimmen zu lernen. Unsere Partnerschaft mit der Gewobag fußt darauf Kindern das Element Wasser näher zu bringen. Im Zuge des Corona-Shutdowns hat die Gewobag im Sommer sogar nochmals die Bemühungen erhöht. Somit fanden trotz der langen Schließzeit des Forumbad fünf Schwimmkurse in Zusammenarbeit mit der Gewobag statt.
Und auch Yusras Schwimmkurse richteten sich an Kinder, für die die Teilnahme an einem Schwimmkurs nicht selbstverständlich ist. Ebenfalls 30 Kinder aus den Gemeinschaftsunterkünften im Westend und in Spandau sprangen begeistert ins Wasser.
Auf Initiative der Olympiateilnehmerin konnten wir 30 geflüchteten Kindern in den Schwimmkursen begrüßen. Yusra hat schon lange die Idee im Kopf ihre Möglichkeiten zu nutzen und etwas zurückzugeben. Im Sommer hat sie dies mit ihrem Sponsorpartner Under Armour konkret geplant. Bereits im August fand ein Event zusammen mit dem Projekt SPORTBUNT des LSB Berlin statt. Unter anderem werden bei SPORTBUNT geflüchtete Menschen zu Trainern ausgebildet.
Für die 22-jährige Schwimmerin ist das Projekt eine Herzenssache: „Berlin ist mit den Wasserfreunden der Ort, wo ich meine deutsche Heimat habe. Nicht nur, weil ich meine Familie und viele Freunde hier habe. Die Stadt und die Wasserfreunde-Familie haben mir und meiner Familie ein neues Leben ermöglicht und das werde ich nie vergessen.“
In die Planung und Umsetzung ist der Verein federführend und wurde durch SPORTBUNT unterstützt. Sport-Integrationscoach Mohammed El Ouahhabi hat die Kontakte zu den Unterkünften der geflüchteten Kinder hergestellt und die Anmeldung mit den dortigen Sozialarbeiterinnen koordiniert. „Im Namen unseres Projekts „SPORTBUNT – Vereine leben Vielfalt!“ bedanke ich mich bei Spandau 04 und Yusra für die großartige Arbeit. Wir freuen uns auf eine baldige Wiederholung“, sagt El Ouahhabi begeistert.
Eigentlich war es geplant, dass Yusra Mardini selbst die beiden Wochen als Trainerin begleitet. Doch leider haben die steigenden Zahlen Sars-Cov2-Infizierten in Berlin ihre Teilnahme verhindert. Nach den Regeln an ihrem Trainingsort Hamburg, darf sie kein ausgewiesenes Risikogebiet besuchen, ohne danach in eine zweiwöchige Quarantäne zu gehen. Mardini: „Dass ich bei meinem eigenen Swim Camp nicht am Beckenrand stand, macht mich sehr traurig. Ich habe mich schon sehr darauf gefreut. Es ist schon enttäuschend, wenn man die Kinder nicht persönlich kennenlernt, und ihnen vielleicht auch etwas Persönliches mitgeben kann.“ Dass die Kinder trotzdem gut aufgehoben sind, daran hat sie keine Zweifel: „Ich kenne ja die Arbeit bei Spandau 04 aus meiner eigenen Erfahrung, von daher sah ich die Kinder in guten Händen. Ich danke ihnen und dem Landessportbund Berlin für ihren Einsatz und natürlich auch meinem Sponsor Under Armour, der die anfallenden Kosten übernahm.“
Die Kinder beider Projekte wurden in beiden Wochen der Herbstferien von ihren Quartieren abgeholt und zum Schwimmunterricht gefahren. Dort wurden sie im Wasser unterrichtet. Von allen Beteiligten gab es vor allem viel Dankbarkeit für den Einsatz für die Kinder.