Das deutsche Team surft weiter auf der Erfolgswelle: Beim vierten Weltcup in Kecskemét erreichte Annika Schleu (Berlin) einen starken sechsten Platz (1332p) und damit ihr drittes Top-10-Ergebnis der Saison. Die zweite deutsche Finalistin Janine Kohlmann (Potsdam) belegte mit 1275 Punkten Rang 23.
Zwischenzeitlich hatte es nicht gut aus gesehen: Nach neun Kämpfen auf der Planche standen acht Niederlagen und über weite Strecken des Fechtens eine tief negative Bilanz zu Buche. Dann setzte Annika Schleu zu einem bemerkenswerten Endspurt an und schloss die zweite Disziplin mit 18 Siegen aus 35 Kämpfen ab. Zuvor hatte sie mit einer Zeit von 2:18 Minuten eine überzeugende Vorstellung im Schwimmen gezeigt. Die Weichen für ein Top-Ergebnis stellte die 26-jährige Berlinerin dann im Reiten: Nur ein Abwurf und zwei Zeitstrafpunkte waren die drittbeste Leistung im ganzen Feld. Im Combined hielt sie lange im Kampf um die Podiumsplätze mit, musste dann aber beim letzten Schießen einige Fehlschüsse hinnehmen.
“Nach dem schlechten Start im Fechten hatte ich ehrlich gesagt nicht mehr mit so einem Ergebnis gerechnet. Auch wenn noch mehr drin gewesen wäre, freue ich mich sehr über den sechsten Platz”, so Schleu nach dem Zieleinlauf. Ihre Chancen auf einen der Olympiaplätze über die internationale Qualifikationsrangliste sind damit erneut gestiegen. Der Sieg ging an die Weißrussin Anastasia Prokopenko (1352p), die zum ersten Mal seit vier Jahren wieder ganz oben auf dem Podium stand. Zsófia Földházi aus Ungarn (1342p) und die überraschend starke Julie Belhamri aus Frankreich (1339p) belegten die Ränge zwei und drei.
Janine Kohlmann schloss den Wettkampf als 23. ab. Auch sie hatte im Fechten mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. Im Gegensatz zu Schleu gelang ihr aber nicht die Wende (14 Siege/21 Niederlagen). Im Schwimmen (2:18 Minuten) und Reiten (286p bei zwei Abwürfen) zeigte sich die 25-Jährige gut aufgelegt. Mit einem besseren letzten Schießen wäre vielleicht noch etwas mehr möglich gewesen. Nach dem Aus in der Qualifikation beim letzten Weltcup konnte sich die Potsdamerin aber wieder über ein ordentliches Ergebnis und damit die Qualifikation für das Weltcup-Finale in Sarasota/USA (6. – 8. Mai) freuen.
Alexandra Bettinelli (Berlin) war bei ihrem Weltcup-Debüt in diesem Jahr nur knapp im Halbfinale gescheitert. Die 20-Jährige hatte aber mit der besten Zeit im Combined aufhorchen lassen. Ohne Chance auf den Einzug in das Feld der besten 36 Athletinnen blieb leider Ronja Döring (Berlin).