Gegen Italien wurde der Auftakt 7:12 verloren, jetzt die Slowakei vor der Brust. Warum wird es gegen den Weltliga-Neuling besser?
Novoselac: „Wenn wir im Vergleich zum Italien-Spiel unsere Chancen besser nutzen und unser Umkehrspiel verbessern, dann werden wir gegen die Slowakei erfolgreich sein. Wir hatten 15 Überzahlspiele gegen die Italiener und nur drei Tore erzielt. Das reicht international nicht. Dazu fehlte uns beim Ballverlust in gewissen Situationen die entscheidende Sekunde, um in der Defensive die Ordnung herzustellen. Das wichtigste im Slowakei-Spiel ist eine funktionierende Verteidigung. Und die Italiener waren allgemein gieriger auf den Sieg als wir. Diesen Killer-Instinkt brauchen wir jetzt gegen die Slowaken. Wir wollen an der Weltliga nicht nur teilnehmen, sondern auch Spiele gewinnen.”
Wie sehen Sie die Entwicklung des deutschen Teams nach der WM?
Novoselac: „Ich hätte mir gewünscht, dass wir mit dem vollen Kader antreten können. Generell fehlt der Mannschaft in dieser Zusammensetzung international noch die Reife. Mit Marko Stamm, Roger Kong, Moritz Oeler, Erik Bukowski und Paul Schüler sind fünf Spieler seit 2010 regelmäßig international dabei. Das ist Fakt und soll keine Ausrede sein. Wir sind nach wie vor auf einem guten Weg, brauchen aber Geduld. Die Reife und Erfahrung können sich die Spieler, die in der Vergangenheit in der zweiten oder dritten Reihe standen und jetzt vorne dran sind, nur über solche Weltliga-Spiele holen. Aber auch das ist ein Prozess, der dauert. Je mehr internationale Maßnahmen diese Mannschaft bekommt, desto schneller wird dieser Prozess abgeschlossen sein. Dazu wünsche ich mir, dass die Mannschaft noch enger zusammenrückt. Wenn zum Beispiel ein Spieler für so ein Spiel absagt, können die anderen Spieler ihn auch mal fragen, ob das nötig ist.”
Welche Spieler haben Sie positiv überrascht?
Novoselac: „Maurice Jüngling hat eine gute Entwicklung genommen. Der Junge gefällt mir, hat auch gegen Italien für positive Akzente gesorgt. Er befindet sich auf einem sehr guten Weg. Und Dennis Eidner ist immer ein Kämpfer, seine Einstellung ist vorbildlich. Mit Dennis und Ilja Immermann gehen wir mit einem ganz jungen Center-Duo ins Slowakei-Spiel. Ich bin sehr gespannt, wie sich die beiden präsentieren.”
Sie waren in den vergangenen Wochen viel unterwegs, unterstützten die DWL-Klubs beim Training…
Novoselac: „Richtig, und das werde ich auch weiterhin tun, denn davon profitieren nicht nur die Vereins-Teams und -Trainer, sondern auch das Wasserball-Team Deutschland. Wir müssen die Kommunikation zwischen dem DSV und den Klubs verbessern. Mit einigen Vereinen und Trainern klappt das inzwischen richtig gut, bei anderen können und müssen wir die Kommunikation noch ausbauen. Ich war zudem mit Hannover bei der Champions League-Qualifikation in Kroatien und habe mir viele Bundesliga-Spiele angesehen, um mir einen besseren Überblick zu verschaffen.”
Michael Zellmer
Team-Manager
Wasserball-Team Deutschland
Deutscher Schwimm-Verband e.V. – Fachsparte Wasserball