Liebe Wasserfreunde und Wasserfreundinnen,
einleitend möchte ich im Namen des Präsidiums nochmal allen Mitgliedern die satzungsbezogenen Entscheidungsstrukturen in unserem Verein erläutern.
Die Abteilungen haben eine Finanzhoheit und können entsprechend eigenständig ohne des Präsidium über ihre Ausgaben entscheiden – aber auch über ihre Beiträge und deren Erhöhungen!
Das Präsidium erhält von den Abteilungen sogenannte Gemeinkosten, von denen das Präsidium die übergeordneten Ausgaben bestreitet.
Die Gemeinkosten sind seit vielen Jahren konstant bei 6 – 8 € pro Monat und wurden auch jetzt nicht erhöht.
Wir bemühen uns – wie im übrigen alle Abteilungen – Jahr für Jahr, hier sehr verantwortungsvoll mit den Finanzen umzugehen, und konnten bis jetzt Erhöhungen vermeiden.
Zusätzlich erhebt das Präsidium noch die sogenannte Leistungssportumlage (bisher 2 und 3 Euro) pro Monat.
Mit dieser Leistungssportumlage wird der Sportbetrieb der sportlichen Aushängeschilder des Vereins anteilig unterstützt (aktuell hauptsächlich Frauen- und Herren Wasserball, als über Jahrzehnte führender deutscher Verein).
Deren sportliche Erfolge sind nicht nur bezüglich der Reputation unseres Vereins von übergeordneter Bedeutung, sie sichern auch unsere Präsenz am Standort Forumbad und die Trainingszeiten am Bundesstützpunkt.
Da sich die diesbezüglichen Mehrausgaben im Leistungssport für Reise-, Verpflegungs-, Aufbau-, Werbe- und Personalkosten bereits seit Jahren extrem verteuert haben, wurde in der diesjährigen Jahreshauptversammlung eine Erhöhung der Leistungssportumlage auf generell 4 € pro Monat pro Mitglied beschlossen.
Diese 1 – 2 € monatliche Erhöhung hätte sicher schon früher stattfinden müssen. Aufgrund von Corona und anderen Einflüssen wollten und konnten wir die notwendigen Erhöhungen jedoch noch bis zum 1. Mai 2023 hinauszögern.
Neben diesen Erhöhungen, die zu entsprechend benötigten Mehreinnahmen führen werden, sind wir auch weiterhin gezwungen, nach alternativen Mehreinnahmen durch neue Sponsoren für unsere sportlichen Aushängeschilder zu suchen, um die Kostensteigerungen zukünftig weiter tragen zu können.
Wir stehen als Präsidium und Abteilung Schwimmen dafür, dass wir auch weiter der besonderen Aufgabe unseres Vereins mit einem Spagat zwischen Leistungs- und Breitensport auf der einen Seite sowie sozialen Schwerpunkten wie Kitaschwimmen, Schwimmausbildung und unserem Ukraine-Hilfsprojekts auf der anderen Seite erfolgreich nachkommen wollen!
Auf den mit den jeweiligenen Tagesordnungen veröffentlichten Sitzungsankündigungen des Hauptvereins (Jahreshauptversammlung) sowie der Abteilungsversammlung Schwimmen (Abteilungsversammlung) wurden jeweils satzungskonform und fristgerecht beabsichtigte Beitragserhöhungen angekündigt.
Hier hatte jedes Mitglied die Möglichkeit, persönlich an den Sitzungen teilzunehmen und entsprechend zu votieren.
Sowohl in der Jahreshauptversammlung als auch in der Abteilungsversammlung Schwimmen wurde die Notwendigkeit der Erhöhungen der Leistungssportumlage sowie die notwendige Beitragserhöhung erläutert und dann daraufhin auch mit deutlicher Mehrheit beschlossen.
Die Schwimmabteilung hat, wie alle Sportvereine im Rahmen der letzten Jahre, neben den allgemeinen Kostensteigerungen extrem mit einem gesellschaftlichen Wandel zu tun.
Aus ehrenamtlichen Mitarbeitern, die sich über Jahrzehnte unentgeltlich engagiert haben, wurden im Laufe der Jahre nach mit Mindestlohn zu bezahlende Vereinsmitarbeiter.
Hier steht der Verein inzwischen in Konkurrenz und im Wettbewerb mit vielen kommerziellen Anbietern der Sport- und Freizeitbranche – auch bei den Bemühungen, die Mitarbeiter und Übungsleiter im Verein zu halten, um den Trainings- und Übungsbetrieb am Laufen zu halten.
Da alle diese Kostensteigerungen seit 2018 nicht weiter gegeben wurden, gab es im Schwimmbereich (Abteilung Schwimmen) in 2022 einen sechsstelligen Verlust, der nur durch vorherige Gewinne aus besonderen Aktivitäten kompensiert werden konnte.
Ein „Weiter so“ war entsprechend der bestehenden Verantwortung der Abteilungsleitung nicht möglich, so dass die nunmehr beschlossene Beitragserhöhung unabdingbar wurde.
Allen Verantworlichen des Präsidiums und den beteiligten Abteilungsleitern ist bewusst, dass die von der Abteilungsversammlung Schwimmen beschlossene Beitragserhöhung einige besondere Härten insbesondere bei kinderreichen Mitgliedsfamilien verursachen kann.
Das Präsidium trägt die Abteilungsentscheidung Schwimmen vollumfänglich mit und hat sich die Notwendigkeit dazu anhand der vorliegenden Zahlen vorher erklären lassen.
Bezüglich eventuell entstehender Härten bei Großfamilien auch an dieser Stelle nochmals der Hinweis, dass es bei diesen Fällen möglich ist (gilt für alle Kinder) einen staatlichen Zuschuss für die Mitgliedschaft im Verein von bis zu 20 € monatlich für jedes Kind zu beantragen.
Da der neue Beitrag für Kinder 22 € plus 4 € Leistungssportumlage, also insgesamt 26 € beträgt, kann dieser Beitrag durch diesen staatlichen Zuschuss fast vollständig fremdfinanziert werden.
Die Beitragsstruktur Schwimmen wurde im Rahmen dieser Neujustierung auch extrem vereinfacht.
Ein Beitrag für Ehepaare entfällt zukünftig! Hier gab es immer Diskussionen über Partnerschaften ohne Trauschein und mit verschiedenen Anschriften.
Es gibt ab 1. Mai 2023 nur noch Vollmitglieder und Ermässigte (Masters Ü 60, Studenten, Schüler und Kinder) – also nur noch 2 Beitragsklassen!
Diese dringend notwendigen Erhöhungen sind in einem Rahmen ausgefallen, welcher rechtlich kein Sonderkündigungsrecht ableiten lässt.
Es verbleibt dann nur die fristgerechte Kündigung zum 31.12.2023. Wir hoffen jedoch, alle Wasserfreundinnen und Wasserfreunde an Bord zu behalten!
Wir werden uns als Präsidium, zusammen mit den Abteilungsleitungen, auch in den nächsten zwei Jahren unserer kommenden Leitung der Vereinsgeschicke weiter bemühen, den erfolgreich eingeschlagenen Weg unseres Vereins langfristig abzusichern.
Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals für das einstimmige Wahl- und Vertrauensvotum!
Mit sportlichen Grüßen
im Namen des Präsidiums
Hagen Stamm
Präsident