Das Spiel verlief wie ein Wechselbad der Gefühle. Nachdem im 1. Viertel Hannover dreimal mit einen Tor in Führung lag, konnten die Spandauer mit 4 Treffern in Folge den ersten Spielabschnitt mit einer 6:3 Führung zu ihren Gunsten beenden.
In den nächsten 2 Spielabschnitten gelang den Berlinern nur noch ein Tor, sodass Hannover mit einer 9:7-Führung in das letzte Spielviertel wechselte. Spandau verlor in der Mitte des Spiels die Linie und vergab 5 Überzahlmöglichkeiten in Folge. Die Hannoveraner nutzten diese Schwäche der Berliner und konnten sogar zweimal direkt im Anschluss an eine Unterzahl mit einem Schnellangriff ein Tor erzielen.
Während dieser Spandauer Schwächephase verdeutlichten die lautstarken Jubelgesten des Präsidenten von Waspo Hannover, Bernd Seidensticker, den verfrühten Optimismus, der seit Langem herbeigesehnte Sieg der Niedersachsen in Berlin könne endlich erzielt werden.
Doch auch das Berliner Publikum entwickelte im Spielverlauf möglicherweise bereits Zweifel am Comeback ihres Teams. Die Spieler um Trainer Petar Kovacević sollten allerdings alle Zweifler eines Besseren belehren.
Die Wasserfreunde ließen dann aber im letzten Spielabschnitt keinen Gegentreffer mehr zu und entschieden das Spiel mithilfe 3 erzielter Treffer knapp für sich.
Es war deutlich erkennbar, dass sich an diesem Tag die beiden zurzeit stärksten Teams Deutschlands gegenüberstanden und auf Augenhöhe gegeneinander spielten.
Auch wenn aus Spandauer Sicht keine durchgehend starke Leistung gezeigt werden konnte, so ist dennoch zu betonen, dass die Mannschaft es mit viel kämpferischem Einsatz und Charakter schaffen konnte, das Spiel noch im letzten Abschnitt zu wenden und damit den Sieg zu erzielen.
Die Zuschauer, die nach Schöneberg gekommen waren, konnten sich über ein spannungsgeladenes Spiel freuen. Es ist zu erwarten, dass die folgenden Begegnungen dieser beiden Mannschaften ähnlich temperamentvoll ausfallen werden und die Attraktivität des aktuellen deutschen Wasserballsports gesteigert wird.
Dieser Spielverlauf stärkt den Mut vor der Champions-League-Begegnung am nächsten Mittwoch um 19:30 Uhr in Berlin, wenn die Spandauer auf den griechischer Meister Olympiacos Piraeus treffen werden.
Deutsche Wasserball-Liga (DWL) 2015/2016, 4. Spiel
7. November 2015
Wasserfreunde Spandau 04 – W98 Waspo Hannover 10:9 (6:3, 0:4, 1:2, 3:0)
Torschützen: Marko Stamm 3, Mateo Cuk, Marin Restović, Mehdi Marzouki, Tim Donner, Remi Saudadier, Tobias Preuß, Maurice Jüngling 1