Drei Spiele des Best-of-Five-Finales um die Deutschen Wasserball-Meisterschaft zwischen Titelverteidiger ASC Duisburg und Rekordmeister Spandau 04 sind bereits absolviert. Nach dem erfolglosem Auftakt (4:5) der Berliner und ihren beiden darauf gefolgten Siegen am vergangenen Wochenende (11:8 und 12:6) führen die Hauptstädter nun in dieser Serie mit 2:1 und können sie daher bereits am Mittwoch im Duisburger Freibad bei prognostiziertem Sommerwetter als Deutscher Meister 2014 beenden.
Nach dem doppelten Titelverlust des Vorjahres, bei Pokal und Meisterschaft, würde das Double für die in den letzten Jahrzehnten erfolgsgewohnten Spandauer der ersehnte Balsam auf die Wunden der vergangenen Saison sein.
Erst zum Start der aktuellen Saison war der Ungar Andras Gyöngyösi verpflichtet worden, und seit Ende April agiert Peter Röhle am Beckenrand. Peter Röhle, der das Team bis 2006 als Trainer betreut hatte, stellte sich in dieser prekären Situation dem Verein zur Verfügung – und zwar trotz der Gefahr, bei Nichtgelingen dieser Mission als die personifizierte Schuld dazustehen.
[themeum_alert close=”no” type=”info” title=”Pressemitteilung Spandau 04 vom 20. Mai 2014″]Deutsche Wasserball-Liga (DWL), Finale 4, 21. Mai 2014
ASC Duisburg – Wasserfreunde Spandau 04
Spielbeginn: 20.00 Uhr Spielort: ASC Duisburg – Vereinsbad Kruppstr. 32 a, 47055 Duisburg [/themeum_alert]
Diese Vereinsstrategie hat sich nun als absolut erfolgreicher Schachzug erwiesen. Denn trotz der personellen Umstrukturierungen bewegt sich das Team auf sicherem Erfolgskurs: Zuerst holte sich Spandau den Pokal zurück und schaltete dabei Duisburg im Halbfinale mit 8:3 aus. Dann verloren die Spandauer zwar im unmittelbar darauf startenden Finale die Auftaktpartie beim Noch-Meister knapp mit 4:5, siegte aber im zweiten Match mit viel Leidenschaft (11:8) gegen den auf das Momentum setzenden Rivalen und auch gegen die eigene Psyche (denn im Vorjahr stellte das 7:11 in Spiel 2 daheim die Vorentscheidung für den 04-Titelverlust dar). Wie wichtig dieser Sieg am Samstag war, zeigte das Match des nächsten Tages.
Die genauere Analyse dieses 12:6- Sieges vom Sonntag, ob die Körpersprache der Spandauer oder z.B. ihre Ausdauer betreffend, verdeutlichen das Niveau der Wasserfreunde. Somit hat das Team diesen 6-Tore-Sieg absolut verdient. Das Momentum haben die Berliner damit ganz klar auf ihre Seite gebracht. „Es gilt nun, diesen Schwung zu behalten und ihn in das vierte Match mitzunehmen. Wir wollen es gar nicht erst wieder aus der Hand geben, und schon in Duisburg Meister werden“, sagt Trainer Röhle.
Ein solches 3:1 nach Siegen entspräche auch durchaus dem Gesetz der Serie aus den sieben Meister-Duellen zwischen den beiden Erzrivalen seit 2007. Spandau hat den Titel bisher bereits dreimal mit diesem Resultat geholt und weitere drei Male sogar mit drei Siegen in Folge (3:0). Im Vorjahr gewann allerdings Duisburg die Serie mit 3:1 Siegen.
Ein 3:2 nach Siegen im Meisterschaftsfinale gab es zwischen beiden Teams bisher noch nie, und die Spandauer können auch gut weiterhin auf diese Variante verzichten. Nimmt man alle seit 2007 bis jetzt gespielten Finalpartien zusammen, steht es 21:7 für Spandau bei 269:204 Toren. „Für die Statistik kann man sich nichts kaufen“, stellt Peter Röhle nüchtern fest. „Entscheidend ist, dass es am Mittwochabend 22:7 für uns heißt und die Tordifferenz von aktuell 65 Treffern um zumindest ein weiteres Tor zu unseren Gunsten angewachsen sein wird. Das bedeutet dann: Wir sind wieder Meister!“ Nicht nur für Peter Röhle wäre die Welt dann wieder ein Stückchen mehr in Ordnung.