Es hat lange, bis zum Beginn der Rückrunde der Meisterschaft, gedauert bis die Berliner die Tabellenführung einnehmen konnten. Der Spandauer Trainer Petar Kovacevic war am Donnerstag mit der deutlichen Leistungssteigerung seines Teams zufrieden. Im Gegensatz zur letzten Begegnung, als die Berliner im Halbfinale des DWP in Düsseldorf das Spiel an die Niedersachsen mit 4:9 abgegeben hatten, zeigte sein Team ein deutlich anderes Gesicht. Spandau spielte von Beginn an sehr engagiert und konnte somit den ersten Spielabschnitt mit 4:1 für sich entscheiden.
Auch als es Waspo im 3. Viertel ein einziges Mal gelang, eine Führung von 7:6 zu erlangen, ließen sich die Spandauer nicht aus der Ruhe bringen, setzten ihr konzentriertes Spiel fort und zeigten sich speziell in der Unterzahlverteidigung gut eingestellt.
Hannover konnte aus 17 Überzahl-Chancen nur 6 Tore erzielen. Die Berliner trafen 5-mal bei 10 Chancen in Überzahl. Bereits dieses Verhältnis verdeutlicht, wie ungerechtfertigt das in diversen Medien verbreitete Klagen des Hannoveraner Trainers Carsten Seehafer ist.
Das Fazit zum aktuellen Stand der Liga fällt absolut positiv aus: Die aktuelle Wasserball-Bundesligasaison verspricht richtig spannend zu werden. Das wurde seit Langem angestrebt – jetzt freuen sich die Fans auf diesen ungewohnten Genuss. Es ist mehr als höchste Zeit, den Wasserball als Sportart wieder weiter in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Die Aufmerksamkeit des Publikums wird insbesondere durch attraktive Spiele erreicht. Den Gegner zu diskreditieren ist diesem sportlichen Ziel abträglich.
Es ist bedauerlich, dass sich der Trainer der Hannoveraner dazu hinreißen ließ, die Berliner Spieler öffentlich als Kesselflicker zu bezeichnen, die weder arm noch sexy seien und deren Spiel schwer zu pfeifen sei. Erklärbar wird dieses Verhalten nur durch eine übergroße Enttäuschung über diese Niederlage.
Deutsche Wasserball-Liga (DWL) 2016/2017, Spiel 9, 23. Februar 2017
W98 Waspo Hannover – Wasserfreunde Spandau 04 9:11 (1:4, 4:2, 3:3, 1:2)
Torschützen: Mehdi Marzouki, Nikolai Dedovic (je 3), Luk Gielen 2, Maurice Jüngling, Marko Stamm, Marin Restović 1