Am Donnerstag, den 27.08.15 machten sich fünf Wasserballer der Dritten (Dirk, Dirkim, Bob, Klimpi und Axel) und ihr medizinischer Beistand aus Hamburg (Christian) auf den Weg zum Königssee, um eine viertägige Watzmanntour zu bestreiten. Es wurde ein unvergessliches Bergerlebnis im Herzen des Nationalparks Berchtesgaden, gesponsert mit einem Fahrzeug aus dem Hause BMW-Ehrl.
Gleich nach der Ankunft wurde erst einmal die Wasserqualität des Königssees bei Schönau ermittelt. Er war kühl, aber bei über 30° C eine wahre Erfrischung.
Am Freitag ging es in praller Sonne zum Watzmannhaus. Gut sechs Stunden später und mit 1.320 Höhenmetern bergauf in den Knochen, erreichten wir völlig durchgeschwitzt die Hütte. Die sagenhafte Aussicht
entschädigte sogar dafür, dass aus Wasserknappheit nur Zähneputzen erlaub war und dies unter Aufsicht! Also rein mit dem klebrigen Körper in den noch frischen Schlafsack und Augen zu, denn der nächste Tag sollte der schwerste werden.
Um 6.30 Uhr am Samstag war die Nacht zu Ende. Ein schnelles Frühstück, Wasserflaschen am Tresen füllen lassen und dann rauf auf den Watzmann. Bob bildete die Nachhut und beobachtete die Kletterer von der Hütte aus. Ein steiler Anstieg mit viel Geröll führte uns in die Höhe von 2.651 m und forderte seinen Tribut. Axel machte bei ca. 2.300 m kehrt und ging zur Hütte zurück. Drei Stunden später kam nicht nur Christian (wie verabredet) vom Gipfelkreuz zurück, sondern auch Dirk, der leichte muskuläre Probleme hatte.
Nun wurde getrennt zur Wimbachgrieshütte auf 1.327 m „marschiert“. Dirkim und Klimpi gingen über den Grat und das Geröllfeld hinunter,
während die vier anderen ins Tal abstiegen und im Wimbachtal wieder aufstiegen. Beide Gruppen benötigten ca. sieben Stunden durch überwiegend sonnendurchflutetes Gelände. Die Füße wurden schwer und schwerer und der Wasservorrat neigte sich dem Ende zu. Endlich, 1.380 Höhenmetern bergauf und 1.980 bergab, in der Hütte angekommen, gab es erst einmal viel Flüssigkeit und gutes Essen, bevor eine Generalreinigung am Waschbecken vorgenommen wurde und alle wieder recht früh ins Hochbett stiegen, diesmal geruchsneutraler.
Der Sonntag erwartete uns wieder mit strahlendem Sonnenschein und hohen Temperaturen. Dirkim hatte seine „Blasenpflege“ hinter sich gebracht und machte sich als Erster auf den Weg zum Kärlinger Haus am Funtesee, da er sich erst einmal einlaufen musste, denn die Füße schmerzten. Anfangs ging es durch Wald und Gebüsch, aber dann gab es nur noch Felsen und Geröll bei praller Sonne. Neun Stunden brauchten wir für den steilen Weg am Hundstodgatterl auf 2.188 m vorbei, durch das Steinerne Meer zum Kärlinger Haus auf 1.630 m.
Unterwegs trafen wir ein paar Eilige, z. B. einen Bergjogger und eine sehr schnelle Familie, die förmlich den Berg hochsprangen. Es ist schon erstaunlich, wie schnell andere den Berg hoch- und runterkommen, aber wir hatten ja Zeit! Wie schon am Vortag gingen zwei von uns voraus, damit unsere Quartierbestellung nicht verfiel, da kein Telefonkontakt möglich war. Der Rest teilte sich dann auch noch einmal auf, da unterschiedliche „Reisegeschwindigkeiten“ und Wasserreserven vorlagen. Das Panorama, die Natur und die Tierwelt waren beeindruckend. So mussten wir sogar einer Schlange die Vorfahrt überlassen. Wieder war der Wasservorrat zu früh minimiert, aber diesmal kam uns Klimpi mit Frischwasser aus dem Kärlinger Haus entgegen, was eine Wohltat war. Diese Hütte war die Krönung unserer Tour. Idyllisch an einem kleinen Gebirgssee gelegen, verfügte sie sogar über Duschen. Waren tags zuvor noch ca. 3.000 Pilger zur Messe an den Funtesee.
gekommen, so war es an diesem Abend relativ ruhig. Vor dem Haus sitzend wurden wir sogar von einem Fuchs besucht, der futtersuchend neben uns über Tische und Bänke lief und sich nicht einmal durch das Blitzlichtgewitter gestört fühlte. Die Hauskatze saß derweil im Fenster und beobachtete das Ganze. Diesmal hatte Bob noch „Hausarbeiten“ zu erledigen, denn seine Schuhsohlen lösten sich ab. Aber mit Kraftkleber und Panzerband machte er sie wieder fit für den letzten Tag.
Am Montag erwartete uns ein langer Abstieg von 1.080 Höhenmetern, der uns auch durch die Saugasse führte, eine sehr steile und nur über Serpentinen zu bewältigende Passage. Ziel war St. Bartholomä am Königssee und dann zurück per Elektroboot nach Schönau.
Auch am letzten Tag mussten wir unseren beanspruchten Beinen Tribut zollen. Wir haben ca. fünf Stunden benötigt, zuletzt immer den glasklaren und erfrischenden , aber nicht erreichbaren Königssee vor Augen. Um 14.45 Uhr war dann Schönau erreicht und Christian musste schnell per Taxe nach Salzburg, um seinen Rückflug nach Hamburg noch zu erreichen.
Die 04´er schlichen ins Hotel und griffen sich ihre Badesachen, um schnellstens in den Königssee zu springen und der Hitze des Tages wenigstens kurzzeitig zu entkommen. Nur Dirkim zog es vor, seine Füße zu schonen und hielt im Hotel schon mal einen Tisch auf der Terrasse frei. Beim ausgiebigen Abendessen haben wir die vier Tage noch einmal Revue passieren lassen und waren uns einig, dass es anstrengende, aber tolle Tage waren, die nach einer Fortsetzung, unter Berücksichtigung der gemachten Erfahrungen, verlangen!
Am Dienstag, den 01.09.15 hatte Berlin uns wieder und die Zeit der Vorbereitung der nächsten Tour begann!!!
Axel Baehr