Beim gestrigen EM Spiel in Belgrad Serbien-Frankreich wurden der deutschen Wasserball Fangemeinde wieder einmal die Unterschiede zu der Popularität und Medienresonanz der Sportart Wasserball in Deutschland bewusst.
Ein mit 11000 Zuschauern wieder ausverkauftes Stadion und das gegen den vermeintlichen Außenseiter Frankreich und zeitgleich 25% Einschaltquote bei der Liveübertragung im Fernsehen.
Ein eigener EM Wasserballsong wird der Ohrwurm der EM Zeit in Belgrad und alle Einwohner Serbiens “outen” sich als Fans der serbischen Nationalmannschaft durch Videos mit Wasserballkappen an den unmöglichsten Plätzen, bis hin zum Tragen der Kappen von Fangruppen bei der Arbeit, oder beim Joggen an der Save.
Während des Spiels kommen von der Taxifunkzentrale permanente Durchsagen zum Spielstand, was eigentlich unnötig ist, da sowieso jeder Taxifahrer die Radioübertragung hört.
Es vergeht keine Nachrichtensendung im Fernsehen ohne einen Bericht über das Team, oder einzelne Spieler.
Im Stadion wird bei der Nationalhymne eine überdimensionale Fahne durch alle Zuschauer über einem kompletten Unterring einer Tribünen ausgerollt, wie wir es nur vom Fußball kennen.
Die Veranstalter haben über 400 freiwillige Helfer im Stadion und als Begleiter der ausländischen Teams rekrutieren können, über diese Zuschauerzahl würde sich so mancher Bundesligist bei seinen Spielen in Deutschland freuen.
Man wünscht sich ein wenig davon nach Deutschland mitnehmen zu können.
Hier scheint wirklich nur ein Team Europameister 2015 werden zu können.

Foto: Giorgio Scala/deepblue media; Belgrad ist das Wasserball Mekka 2016